Kann helfen bei
- Angststörungen, Depressionen
- Bluthochdruck
- Chronischen Rückenschmerzen
- Epilepsie
- Fibromyalgie
- Harn- und Stuhlinkontinenz zur Zeit nicht durchführbar
- Hypertonie, Durchblutungsstörungen
- Hyperaktivität, Aufmerksamkeitsstörungen
- Migräne
- Muskuläre Verspannungen im Gesicht (z.B. Zähneknirschen (Bruxismus)
- Neuromuskuläre Störungen
- Posttraumatische Belastungsstörungen
- Stress, Stressfolgen, Stressbewältigung
- Spannungskopfschmerzen
- Schlafstörungen
- Unklare körperliche Beschwerden (z.B. Tinnitus, Reizmagen, Reizdarm, somatoforme Störungen u.a.)
Biofeedback
Was ist Biofeedback?
Beim Biofeedback werden eigene Körpersignale zurückgemeldet und dadurch wahrnehmbar gemacht, so dass die Person lernen kann, diese Körperfunktionen in eine gewünschte Richtung zu verändern.
Stress, Ängste, Belastungen und Schmerzen beeinflussen körperliche Prozesse, wie Atmung, die Herztätigkeit, Schweißbildung, die Hauttemperatur, den Blutfluss, die Muskelaktivität und die Gehirnwellen. Das Neurofeedback, bei dem Gehirnwellen zurückgemeldet werden, ist ein Teil des Biofeedbacks.
Die körperlichen Folgen von Stress (z.B. Muskelverspannungen, Kopfschmerzen, Bluthochdruck, …) entstehen in der Regel, ohne dass wir diesen Prozess bewusst wahrnehmen. Erst das schmerzhafte Ergebnis oder sonstige Symptome spüren wir. Die zugrunde liegenden Körperreaktionen lassen sich jedoch mit technischen Hilfsmitteln messen, so dass sie entweder über Töne oder visuell über den Computerbildschirm zurückgemeldet werden können.
Ziel der Biofeedback-Behandlung ist die gezielte Wahrnehmung und Beeinflussung körperlicher Prozesse, die bei der Aufrechterhaltung von psychischen, psychosomatischen und körperlichen Krankheiten von Bedeutung sind.
Eine der erstaunlichsten Erkenntnisse in der Biofeedback- Forschung war, dass die autonom innervierten Körpervorgänge gar nicht autonom sind, sondern durch Lernprozesse beeinflusst werden können. Herzrate, Schweißdrüsenaktivität, Blutdruck, Arteriendurchmesser, vom autonomen Nervensystem innervierte Muskulatur, selbst Hirnströme sind nur einige Beispiele von Körpervorgängen, die durch Biofeedback beeinflusst werden können. Dies wurde in zahlreichen wissenschaftlichen Studien belegt. Damit eröffnen sich faszinierende Möglichkeiten: durch Biofeedback können unter Umständen genau jene physiologischen Prozesse verändert werden, die für bestimmte Krankheiten relevant sind, während der restliche Körper von diesen Vorgängen unbeeinflusst bleiben kann. Während viele Medikamente im gesamten Körper wirksam sind, anstatt ausschließlich an der spezifischen für die Krankheit relevanten Stelle zu wirken, kann Biofeedback als spezifische Intervention ohne bislang bekannte Nebenwirkungen eingesetzt werden.
Wie läuft die Therapie bei Biofeedback aus?
In der Regel wird zunächst ein Stresstest vorgenommen, um einen Überblick zu erhalten, wie Ihr Körper auf Stress reagiert und wie gut Sie danach wieder entspannen können. Dabei werden die Parameter Atmung, Herztätigkeit, Schweißbildung, Hauttemperatur, Blutfluss und Muskelaktivität gemessen und analysiert, um ein individuelles Stressprofil zu erstellen. Bei den Therapiesitzungen werden dann einer oder mehrere Parameter gemessen und über den Computer visuell (z.B: durch eine Animation) und auditiv (z.B. durch Musik) zurückgemeldet. Durch das kontinuierliche Feedback ist es möglich, diese Parameter positiv zu beeinflussen.
Beispiele für Behandlungsmöglichkeiten des Biofeedback:
- Bei Bruxismus (Zähneknirschen) wird die Entspannung des Kiefermuskels (M. Masseter) trainiert.
- Bei Inkontinenz werden das Anspannen der Beckenbodenmuskeln sowie das gleichzeitige Entspannen der Bauchmuskeln trainiert
- Bei Morbus Raynaud, einer Durchblutungsstörung, wird mit einem Handerwärmungstraining gearbeitet. Unter Anspannung sind die Blutgefäße der periferen Gliedmaßen (Hände und Füße) verengt, damit geht auch eine niedrige Hauttemperatur einher. Eine Steigerung der Handtemperatur führt zu einer besseren Durchblutung der Hände und auch insgesamt zu einer besseren Entspannung.
- Bei Migräne kann auch ein Handerwärmungstraining eingesetzt werden oder alternativ ein Vasokonstriktionstraining. Dabei wird der Durchmesser der Schläfenarterie zurückgemeldet und der Patient lernt willentlich die Schläfenarterie zu verengen oder zu erweitern. Während eines Migräneanfalls ist die Schläfenarterie erweitert, Ziel des Trainings ist es bei Anzeichen einer Migräne dem entgegenzusteuern und die Arterie willentlich zu verengen.
- Bei einem Schlaganfall mit Hemiparese kann die Muskeltätigkeit gemessen werden
und in Richtung eines normalen Muskeltonus trainiert werden, bei hypertonen Muskeln (Spastik) wird das Entspannen der Muskeln trainiert, bei hypotonen Muskeln (schlaffe Lähmung) wird das Anspannen der Muskeln trainiert. Zusätzlich wird bei der nicht betroffenen Seite Muskelentspannung trainiert, da dort zur Kompensation die Muskelaktivität oft erhöht ist. - Bei den meisten Erkrankungen und Störungen, insbesondere auch den stressbedingten, gibt es jedoch verschiedene Möglichkeiten der Biofeedbackbehandlung. Es kann z.B: über das Atembiofeedback eine entspannte Zwerchfellatmung trainiert werden, ein Handerwärmungstraining zur Entspannung durchgeführt werden, die Entspannung verschiedener Muskeln trainiert werden und vieles mehr. Das genaue Trainingsprogramm wird anhand des Stresstests und Ihrer Problematik individuell mit Ihnen ausgearbeitet..